NEW!
MAYFRAN REMOTE SUPPORT APP
read more
NEW!
MAYFRAN REMOTE SUPPORT APP
read more
25. November 2018

"Die Kunden verlangen von uns, dass wir global agieren."


Ralph Muhm, Mayfran Interview - Seit vergangenem Jahr leitet Ralph Muhm Vertrieb und Marketing bei Mayfran. Das Unternehmen will künftig auf Standardisierung in seiner Fertigung setzen.

Herr Muhm, welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer ersten Zeit im Unternehmen Mayfran gemacht? Als ich bei Mayfran einstieg, bin ich auf einen sehr gut ausgebildeten langjährigen Mitarbeiterstamm getroffen. Das Unternehmen kenne ich persönlich seit über 20 Jahren noch aus meiner Zeit in der Stahl- und Recyclingbranche. Hier habe ich öfters Mayfran-Förderer im Einsatz gesehen und kennengelernt. Als ich von Mayfran angesprochen wurde, sagte mir das Unternehmen sofort etwas. Ich sehe Mayfran als sehr gut positionierten Hersteller in den Bereichen von Scharnierbandförderern, zentralen Filteranlagen, Späneaufbereitung und Schrotttransport. Die Vielseitigkeit ist sicherlich ein Vorteil von Mayfran. Wo sind die Produkte im Einsatz? Wir sind international aufgestellt und liefern Späneförderer für Werkzeugmaschinen und in die Automobilindustrie, haben aber auch andere Produkte beispielsweise für zentrale Filteranlagen oder Anlagen für den kompletten Ablauf in großen Presswerken, Stahlwerken oder Müllverbrennungsanlagen. Das ist also branchenübergreifend und macht uns so etwas unabhängig von einzelnen Industrien. Wie entwickelt sich das Unternehmen? Mit dem Umsatz geht Mayfran in Richtung 60 Millionen Euro. Wirtschaftlich stehen wir auf gesunden Beinen. Mayfran gehört zum Tsubaki-Konzern, der rund 2,4 Milliarden Euro Umsatz im Bereich Ketten macht. Gibt es da auch Synergien? Ja, die gibt es. Wir verwenden in unseren Späneförderern auch Ketten und Getriebe von Tsubaki. Die Zusammenarbeit mit unserem Mutterkonzern ist sehr gut. Wir erleben Tsubaki als geduldigen Gesellschafter, bei dem nicht nur Cashflow und Quartalsergebnisse zählen. Das ist sehr hilfreich, z.B. wenn neue Investitionen getätigt werden sollen. Welche Investitionen sind vorgesehen? Wir wollen verschiedene Prozesse verbessern. Hauptthemen sind dabei neue Planungstools und die Verbesserung der Supply-Chain, um unsere Lieferzeiten weiter zu verkürzen. Neue Roboterschweißanlagen werden die Produktivität verbessern. Damit werden wir auch Standardisierungen in unserer Fertigung angehen. Gibt es Bereiche, die Mayfran künftig fokussiert angeht? Neben der Standardisierung sind auch Neuentwicklungen ein wichtiger Punkt. Was für uns zunehmend wichtiger wird, ist der osteuropäische Markt, den wir von unserer russischen Niederlassung aus bedienen. Wir folgen damit unseren OEM-Kunden, die dort ebenfalls eigene Kapazitäten aufgebaut haben. Wie lief die AMB für Mayfran? Die Messe war hervorragend. Wir haben am stets vollen Stand sehr inhaltsreiche Gespräche geführt und auch neue Projekte angestoßen. Die Stimmung war sehr gut. Ähnliches haben wir auch von unseren Kunden gehört. Was spricht für die Späneförderer von Mayfran? In erster Linie, dass Mayfran international aufgestellt ist. Von Landgraaf in den Niederlanden aus steuern wir den europäischen sowie den russischen Markt. Cleveland/Ohio bedient Nord- und Südamerika und von Japan aus versorgen wir den gesamten asiatischen Markt. Wenn es um Service und Instandhaltung geht, verlangen unsere großen OEM-Kunden, dass wir global agieren. Das ist unverzichtbar. Wie sieht es mit neuen Produkten aus? Einiges ist da am Werden, aber noch nicht spruchreif. In der Zwischenzeit haben wir unseren Cleansweep weiterentwickelt, für den wir noch viel Potenzial sehen. Bis heute sind über 500.000 Förderer von Mayfran im Markt, da besteht auch ein enormes Replace-Potenzial bei unseren Bestandskunden. Was ist das Besondere am Cleansweep? Die Kombination von Komponenten, die wir bereits in verschiedenen Produkten einsetzen. Der hohe Erfahrungswert mit diesen Komponenten gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit. Wir wissen schon, worauf es ankommt. Cleansweep ist seit 2015 am Markt und ist seither weiterentwickelt worden. Mit seiner Produktivitätssteigerung erfüllt der Cleansweep RM die Lücke zwischen einem Standardförderer und unserer Consep-Anlage. Er filtert zwar nicht, reinigt den Kühlschmierstoff aber wesentlich besser als es ein Standardförderer kann. Damit hat der Cleansweep eine sehr gute Position. Seine Besonderheit ist der Siebkasten, der zwischen dem Ober- und dem Untertrum angeordnet ist. Mittels Schwerkraft wird der Kühlschmierstoff durch die perforierte Fläche durchgeführt und fließt in den darunterliegenden Kühlmitteltank. Zeitgleich wird der an der Siebfläche entstehende Spänekuchen abgekratzt und über das rückläufige Scharnierband weggeschafft. Wir verwenden hier auch Komponenten, die sich am Consep wiederfinden: Die Schnecke am Abwurf und das eingezogene Zwischenblech zum zusätzlichen inneren Spänetransport. Der Cleansweep hat damit zwei Späneabwürfe. Das Gros der Späne kommt über das Scharnierband. Die kleinen, feinen Späne, die sonst im Tank verbleiben und immer mehr Raum einnehmen würden, werden über die Schnecke ausgetragen. Was wurde dem Cleansweep nun Neues mitgegeben? Wir haben ihn inzwischen in drei Ausführungen. Das Basismodell der RM-Serie, die für ›Reduced Maintenance‹, also reduzierten Wartungsaufwand steht, ist ein Modul zum Einsatz in vorhandenem Kühlmitteltank. Als Cleansweep RM-D bieten wir den Förderer mit integriertem Kühlmitteltank an, der als Versorgungstank für die Werkzeugmaschine dient. Der RM-S als dritte Variante verfügt zusätzlich zu diesem integrierten Kühlmitteltank noch über eine integrierte Hebepumpe. Diese Saugpumpe ermöglicht es, über die Siebfläche noch mehr Kühlschmierstoff durchzuziehen, als dies allein mit der Schwerkraft möglich ist. Dieser Cleansweep schafft damit eine gute Vorseparation für die anschließende Filtration. Wie wird die Wartung reduziert? Der Fokus ist die reduzierte Reinigung des Kühlmitteltanks durch eine erhöhte Fuktionalität des Produkts an sich. Cleansweep erhöht den Späneaustrag um 30 Prozent gegenüber einem herkömmlichen Standardförderer. Das trägt dazu bei, die Wartungszyklen wesentlich weiter auseinanderzuziehen. Reduced Maintenace bedeutet längeren Gebrauch der Kühlschmierstoffe und höhere Standzeit der Werkzeuge. Der Cleansweep ist so konzipiert, dass er ohne Änderungen überall dort eingesetzt werden kann, wo bisher ein Standardförderer angeschlossen war. Bleiben die Standardförderer in Mayfrans Programm? Wir können uns vorstellen, dass Cleansweep die Standardförderer ablöst, aber wir bieten weiterhin auch normale Scharnierbandförderer an, weil wir auch im niedrigen Preissegment den Kunden etwas anbieten wollen. Das ist natürlich immer abhängig vom Markt und den Applikationen. Wem würden Sie einen Cleansweep empfehlen? Der Förderer eignet sich grundsätzlich für alle metallischen Werkstoffe. Seine Stärken spielt der Cleansweep bei kleinen Aluminiumspänen aus, die er ebenfalls mitnimmt. Interessant ist er vor allem für kleinere Drehmaschinen, die maximal etwa 250 Liter Kühlschmierstoff pro Minute benötigen. Vita Ralph Muhm wurde 1965 in Aschaffenburg geboren. Nach seinem Studium zum staatlich geprüften Elektrotechniker absolvierte er an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt/Main ein Studium der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre. Er war bisher in verschiedenen Positionen im Vertrieb und Produktmanagement tätig, zuletzt bei ABB Automation und Ideal-Werk C.+E. Jungeblodt. Seit Anfang 2017 ist er Leiter Vertrieb und Marketing von Mayfran International.